Ein halbes Jahr zu viert! Was hat sich getan? Ein Baby-Update.
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Wer hat denn an der Uhr gedreht? Eben haben wir uns doch ausgemalt, wie es mit zwei Kindern wohl sein würde und schwups stehen wir nun da und sind seit 6 Monaten Zweifacheltern! Kneif mich mal einer. Und das sagen doch wirklich alle Mütter, oder? ALLE Mamas behaupten, dass die Zeit schnell rennt. Und dass die Zeit mit zwei Kindern doppelt so schnell von dannen zieht. Und was soll ich sagen? Alle haben sie recht. Und deswegen ist es höchste Zeit für ein neues Baby-Update!
Dreimonatskoliken, Unruhe & Co.
„Es wird besser“. Das waren die Worte ganz vieler Mamas, die uns in den ersten Monaten als Zweifacheltern aufzubauen versuchten. Sie alle haben eine ähnliche harte Zeit hinter sich und wussten genau, wovon ich sprach, wenn ich sagte „Ich weiss nicht mehr, was wir noch machen sollen.“. Wer unsere letzten Baby-Updates kennt, erinnert sich vielleicht noch daran, wie ausgelaugt wir waren. Wer uns auf Instagram folgt, hat sowieso alles hautnah miterlebt. Klingt dramatisch – war es nicht. Aber sehr anstrengend und nervenzehrend. Gar nicht mal so sehr körperlich – Schlafmangel kann man wunderbar wegstecken, wenn man dafür ein glückliches Baby hat. Aber mir ging es vor allem psychisch sehr an die Substanz. Da ist dein Baby, dem es auf dieser Welt einfach nicht zu gefallen scheint und du findest keinen Weg, dies zu ändern. Weil nichts klappen will. Weil nichts den Hebel umlegt.
Aber wisst ihr was? Es wurde besser. Es wurde fast schlagartig besser, als unser Mädchen 3 Monate alt wurde. Zu diesem Zeitpunkt waren wir auch bei einer Osteopathin in Behandlung, sodass ich schlecht zuordnen kann, was nun der Knackpunkt war. Haben ihr die zwei Behandlungen so gut geholfen? Blockaden hatte sie keine, aber vielleicht tat es ihr trotzdem gut? Oder war es wirklich die Zeit, die geheilt hat? Nun ja, ich habe mir darüber wirklich keine weiteren Gedanken gemacht, denn die Erlösung kam und alles andere war unwichtig.
Hallo Welt, hier bin ich!
In den letzten Monaten durften wir miterleben und regelrecht „aufsaugen“ wie unsere Tochter wacher, neugieriger, fröhlicher und vor allem wesentlich entspannter wurde. Für die meisten Eltern ist es total normal, dass ein Baby irgendwann herumguckt, ganz aufgeregt Gegenstände und die Umgebung entdeckt und lacht. Ich weiss nicht, wie oft wir uns das gegenseitig gesagt haben: „Oh schau mal, wie sie guckt!!! Schau mal, wie sie lacht!!!“. Das war für uns sowas Schönes, Neues!! Ist es heute noch! Wir können uns nicht daran gewöhnen und erfreuen uns immer noch total an diesem Anblick. Die ganze Last ist irgendwie vom Herzen gefallen, weil unser Baby endlich glücklich wirkte.
Sie hat auch gar keine Schwierigkeiten mehr mit Reizen von außen, wie es früher der Fall war. Wir konnten teilweise kaum länger mit ihr raus als auf eine gemütliche Runde mit dem Hund. Auto fahren war auch öfters ein Problem. Jetzt haben wir fast schon eine kleine Weltentdeckerin! Sie ist total gern unterwegs, fährt gern Auto und sieht gern Neues. Wir achten lediglich darauf, dass wir abends rechtzeitig zuhause sind und sie zur gewohnten Zeit zur Ruhe findet. Das ist uns bei beiden Kindern wichtig und hat sich bisher bewährt.
Die Zähne kommen!
Ist Nika jetzt also ein rundum zufriedenes Baby? Nein, das nicht. Wer ist schon immer rundum zufrieden? 😉 Aber das ist auch vollkommen in Ordnung und ich wäre ja verrückt, wenn das mein Ziel wäre. Mein Ziel und mein großer Wunsch waren und sind ein glückliches Baby.
Zum Beispiel ist auch eine ganz große „Baustelle“ dazugekommen: die Zähne. Die ersten zwei Beisserchen sind bei der Maus schon mit 5 Monaten durchgekommen und es war ein richtiger Kampf! Und auch jetzt zahnt sie weiterhin ganz heftig und zeigt auch lautstark, wie doof es sein muss und wie sie keine Lust drauf hat! Aber diese Phase kann ich so viel besser ertragen und annehmen! Denn ich weiss, was los ist und ich weiss, dass es ok ist und vorbeigehen wird. Es ist nicht mehr diese Ungewissheit, was das Kind gerade so unglücklich macht (im Gegensatz zu früher: sind es Blähungen? Oder Verspannungen? Sind es zu viele Reize? Ist sie hochsensibel?).
Wir hatten aber nie wieder solche Schreiabende, wie es in den ersten 3 Monaten oft der Fall war. Das ist wohl das, was am meisten zu unseren inneren Entspannung beigetragen hat. Alle Eltern, die Abende mit einem hysterisch schreiendem Säugling erlebt haben, wissen genau, wovon ich spreche. Irgendwann fürchtet man sich einfach nur noch davor, dass der Tag bald wieder zu Ende geht.
Ablegen ist noch halb-doof.
Nicht mehr ganz doof. Aber auch noch nicht wirklich prickelnd. Die Maus ist am Liebsten auf dem Arm, das hat sich nicht radikal verändert. Sie liegt aber nun auch eine Weile alleine, z.B. unter dem Spielbogen oder sitzt auch eine Zeit lang in der Babywippe. Am liebsten erkundet sie die Welt aber, während sie getragen wird. Daran haben wir uns auch gut gewöhnt, hallo Armmuskeln! Sie mag den Körperkontakt und den bekommt sie auch immer ohne Widerrede. Somit ist sie ein kleiner „Kapazitätsfresser“ – alles bleibt liegen, was ich früher mit ihrem großen Bruder machen konnte, als er in dem Alter war. Er war da deutlich genügsamer. Diese zweite Babyzeit ist anders und ein Vergleich beider Kinder ist einfach fehl am Platz. Es ist nicht weniger schön! Einfach anders. Ich habe die Anforderungen an mich als Hausfrau volle Kanne heruntergeschraubt und bin für mein Baby da. So ist die Zeit jetzt nun einmal und die gilt es zu genießen, zu nutzen und ja, manchmal auch phasenweise zu „überstehen“. Nicht immer fällt es einem leicht, das Baby den Tag über überwiegend auf dem Arm zu haben. Es schlaucht ordentlich! Aber auch hier kann ich nur sagen, im Gegensatz zu den ersten drei Monaten ist es für uns so viel besser zu bewältigen.
Mittlerweile ist Nika zumindest wieder gerne in der Trage! Das war in der Zeit, in der sie stark von Blähungen geplagt wurde, überhaupt nicht möglich und sie hat sich direkt gegen diese Spreizposition gewehrt. Seit die Koliken der Vergangenheit angehören, lässt sie sich wieder richtig gerne tragen. Auf dem unteren Foto seht ihr unsere Limas Babytrage. Diese kann man ab Geburt nutzen und was ich an ihr ganz besonders toll finde: sie ist super kompakt. Zusammengerollt kann man sie überall leicht verstauen und hat sie immer griffbereit. Für mich kommen nur Tragehilfen aus Tragetuchstoff in Frage. Ein Tragetuch hatten wir in der Anfangszeit genutzt, aber wenn das Baby etwas größer ist, greife ich lieber zu Tragehilfen „zum Umschnallen“. Diese hier kann ich wärmstens empfehlen!
Familienleben zu viert.
Der große Bruder und seine kleine Schwester. Eine Lovestory für sich. Darüber werde ich unbedingt noch einen gesonderten Beitrag schreiben. Es ist einfach zu schön und unfassbar herzig, wie Demian seine Schwester liebt. Kein Hauch von Eifersucht, nur pure Liebe, 1000 Küsse und 1000 Umarmungen. Er kann an ihr gar nicht vorbeigehen ohne sie zu drücken. Es herrscht eine so wundervolle Harmonie zwischen denen Zwei, wie ich sie nie erwartet hätte. Natürlich werden auch andere Zeiten kommen und das ist völlig normal. Aber in Moment genießen wir diese Idylle.
Mein Mann und ich sind sehr glücklich in unserer Rolle als Zweifacheltern. Es hat sich eingespielt, es macht Spaß, wir genießen unser Familienleben in vollen Zügen. Es gibt nichts, was dieses vollkommene Glück so wirklich trüben kann. Denn wie kann man sich von irgendwas dauerhaft runterziehen lassen, wenn man zwei gesunde Kinder hat? Nein, da überschwemmt mich praktisch Dankbarkeit und alles andere wird unwichtig!
Überhaupt wurde mir in den letzten Wochen eins ganz sicher bewusst: Dass ich die ersten Monate mit Nika als so anstrengend und kräftezerrend empfand, lag zum größten Teil an dem seelischen Schmerz. Klingt jetzt wieder so dramatisch, aber so war es. Es war so schlimm, seinem Baby nicht helfen zu können und es Tag ein Tag aus leiden zu sehen. Es ist auf Dauer so unfassbar belastend, wenn man nicht weiss, woran es liegt und wann es wohl aufhört. Warum ist mein Kind unglücklich? Wieso hat es Schmerzen und warum zur Hölle kann ich sie ihm nicht nehmen?? Frust kommt auf.
Denn auch jetzt ist es streckenweise richtig anstrengend. Nur anders. Aber zum einen nicht dauerhaft, sondern mit Pausen. Und zum anderen ist es nun so viel leichter, damit umzugehen. Es sind nun mal die Zähne, die da für Unwohlsein sorgen, und das Mäuschen leidet. Ich kann aber für sie da sein, ich weiss, was ihr hilft, ich bin da. Ich muss nicht mehr von Osteopath zu Osteopath rennen in Hoffnung, dass irgendjemand endlich das „Problem“ findet und behebt! Oder Stunden mit Google verbringen, um aus Tausenden persönlichen Erfahrungen, etwas herauszuziehen, was auch uns Abhilfe verschafft.
Es wird besser.
Das möchte nun auch ich allen Mamas da draussen sagen, die vielleicht in einer ähnlichen Situation sind wie wir es waren. Aus unserer Erfahrung kann ich mich nun tatsächlich diesen vielen Mamas anschließen, die damals uns aufgebaut haben: Es wird besser. Habt ihr schon einmal vom vierten Trimester gehört? Ich glaube, dass Nika länger gebraucht hat, um auf der Welt anzukommen. Und diese „extra“ Zeit muss man den Säuglingen einfach einräumen und dabei selbst so wenig wie möglich gestresst zu sein. Leichter gesagt als getan, das weiss ich sehr wohl. Als persönlichen Tipp: Ich würde zunächst immer bestätigen lassen, dass hinter der Unruhe und den vielen Schreiattacken nichts steckt, was behoben werden kann wie Blockaden oder Verspannungen. So ist der Gang zu einem Osteopathen, der auf Säuglinge spezialisiert ist, in meinen Augen sehr wichtig und aufschlussreich. Natürlich auch zum Kinderarzt. Und ansonsten viel viel Nähe, viel Ruhe, wenig Reize und das Baby ankommen lassen. Und irgendwann gehört diese harte Zeit auch der Vergangenheit an, ganz sicher.
Habt‘s fein, ihr Lieben! Wir schicken ganz viele Grüße.
Hallo Alina,
Eigentlich bin ich eine stille Mitleserin, aber unsere zweite Tochter war genauso wie Nika. Unsere erste lies sich immer gut mit Schnuller und herumtragen beruhigen. Sie war dafür in dern ersten 6 Monaten eine schlechte Schläferin. Unserer Zweite hingegen fing mit ca. 5 Wochen an jeden Abend von 17-22 Uhr an zu Schreien (manchmal auch Morgens zwischen 8 und 9). Nichts konnte sie beruhigen bis ich sie dann Einschlafgeststillt habe. Danach hat sie bis auf Stillpausen super geschlafen. Das ganze schlaucht ganz schön, weil man ihnen einfach nicht helfen kann. Das Schreien war dann auf einmal in der 13. Woche vorbei und sie wurde viel zufriedener. Jetzt mit 2 Jahren ist sie ein fröhliches und aufgewecktes Mädchen, und ein Clown noch dazu (ausserdem sind jetzt alle Zähne draussen ;). Ich glaube einige Babys haben einfach Probleme mit den Reizen die auf sie einprasseln wenn sie nach einigen Wochen etwas mehr mitbekommen.
Ihr macht das super!
LG
Liebe Melanie,
vielen Dank für deine Worte. Verrückt, wie es wirklich mit den 3 Monaten besser wird, oder? Ich konnte es mir nicht vorstellen, als es zu mir auch hieß, ich soll abwarten. Und dann, tatsächlich!
Da habt ihr ja ganz ähnliche Erfahrungen gemacht mit eurer zweiten Maus wie wir. Umso schöner, dass sie jetzt so ein fröhliches Mädchen ist! Es ist nämlich wirklich hart, jeden Tag zu sehen, dass das eigene Kind einfach irgendwie nicht wirklich glücklich ist – und das sogar als Baby! Aber auch ich denke, dass die Reize einfach zu viel sind und irgendwann überfordern sie nicht mehr, sondern machen vielleicht sogar Spaß und sind aufregend für die Mäuse. Dann geht es auch stetig bergauf.
Alles alles Liebe euch!
Alina