Sodbrennen in der Schwangerschaft – Was hilft wirklich?

von | Okt 12, 2018 | Familie | 7 Kommentare

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Ohne Zweifel – die Schwangerschaft ist eine ganz besondere und einzigartige Zeit im Leben einer Frau. Ein neues Leben entsteht, welches man monatelang unter dem Herzen trägt. Wie wunderschön! Aber schwanger und beschwerdefrei? Soll es ja tatsächlich geben, munkelt man. Ich habe leider nicht zu diesen glücklichen Frauen gehört und habe alles brav mitgemacht: von der Übelkeit zu Beginn, über Wassereinlagerungen bis hin zum Sodbrennen. Mit Letzterem hatte ich bei beiden Schwangerschaften am meisten zu kämpfen – kaum wurde der Bauch deutlich größer, ging es los mit dem unangenehmen Brennen. Sodbrennen in der Schwangerschaft ist eine der häufigsten Beschwerden und kann einem ganz schön die Zeit vermiesen. In diesem Beitrag bekommt ihr einige Anregungen, wie ihr Sodbrennen vorbeugen und die Schmerzen lindern könnt.

Wichtiger Hinweis: Ich stelle in diesem Beitrag unter anderem medizinische Produkte vor. Bitte beachtet, dass ihr vor der Anwendung den Beipackzettel genau durchlest, die möglichen Nebenwirkungen beachtet und gegebenenfalls mit eurem Arzt und/oder Hebamme Rücksprache haltet.

Wie entsteht Sodbrennen in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft verändert sich im Körper der Frau wahnsinnig viel und so einiges kann leider ganz unangenehme Folgen mit sich bringen, wie z.B. das Sodbrennen.
Die Hormone sorgen dafür, dass für das Kind im Bauch ausreichend Platz ist und lockern sowohl das Gewebe als auch die Muskeln. Auch der Muskel zwischen Speiseröhre und Magen ist hiervon betroffen und verliert nach und nach an Spannkraft.
Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet und je größer das Baby wird, desto mehr drückt es auf den Magen, weswegen der Mageninhalt entsprechend hochgeschoben wird. Dadurch dass der Schließmuskel der Speiseröhre sich ja nun nicht richtig schließen kann, kann der Magensaft in die Speiseröhre gelangen und die Schleimhäute reizen. Und genau das ist es, was das unangenehme bis richtig schmerzhafte Brennen verursacht.

Viele Frauen machen sich Sorgen, dass Sodbrennen und die damit zusammenhängenden Beschwerden dem Baby schaden könnten. Normalerweise ist dies aber nicht der Fall und das Baby bekommt davon nichts mit.

Hinweis: Leidet man in der Schwangerschaft an undefinierbaren Schmerzen oder ist sich nicht sicher, ob es sich wirklich um Sodbrennen handelt, sollte man unbedingt seinen Frauenarzt auf die Symptome und Beschwerden ansprechen. Auch für das ungeborene Baby ist es wichtig abzuklären, ob die Schmerzen eine andere Ursache haben könnten.

Hausmittel bei Sodbrennen in der Schwangerschaft

Bei meiner Suche nach Hausmitteln gegen Sodbrennen bin ich auf einige Tipps gestoßen. Viele davon haben mir in der Schwangerschaft bis zu einem gewissen Grad gut geholfen. Vielleicht ist ja auch für euch etwas dabei?

  • Kleinere und dafür häufigere Malzeiten

… denn diese können besser verdaut werden. Ein randvoller Magen war bei mir ein Garant für Sodbrennen, was ja auch total logisch ist. Da gibt es einfach mehr Inhalt zum „Hochdrücken“.
Ausserdem sollte man nicht direkt vor dem Schlafen, sondern möglichst 2-3 Stunden vorher das letzte Mal gegessen haben. Auch auf Mitternachtssnacks sollte man verzichten.

  • Lebensmittel meiden, die die Produktion vom Magensaft ankurbeln können

→ Koffeinhaltige und kohlensäurehaltige Getränke, fettreiches Essen, sehr zuckerhaltige Lebensmittel, sehr gewürzte Malzeiten.

Hier muss ich sagen: Ausprobieren ist alles. Wir essen beispielsweise gern scharf und ich hatte schon früh in der Schwangerschaft die Befürchtung, dass ich mich da zurückhalten muss. Dem war aber nicht so und ich habe kein einziges Mal auf scharfes Essen mit Sodbrennen reagiert. Auf Zucker dagegen schon, weswegen ich mich da etwas zurückgenommen habe.

  • Lebensmittel zu sich nehmen, die die Magensäure verdünnen können

Als Zwischenmahlzeit sollen sich bei Sodbrennen z.B. Haferflocken, Zwieback, Reiswaffeln, trockenes Brot, Mandeln, Kürbiskerne eignen, um das Unwohlsein zu dämmen.

  • Rohe Mandeln kauen

Mir hat es eine Zeit lang sehr gut geholfen, 2-3 rohe, geschälte Mandeln (in Bio-Qualität) zu kauen. Das muss man wirklich ausgiebig tun, bis ein Brei entsteht und sich gut mit dem Speichel vermischt.

  • Milch / Milchprodukte

Ein Glas Milch (Zimmertemperatur) hat mir anfangs sehr gut geholfen, als das Sodbrennen noch nicht sehr stark ausgeprägt war. Es ist aber nur eine kurzfristige Hilfe, denn eigentlich regt das Milchfett die Produktion der Säure im Magen wieder an. Mir persönlich hat es trotzdem gut getan. Auch andere Milchprodukte wie beispielsweise Buttermilch oder Joghurt kann man anstatt der Milch ausprobieren.

  • Ingwer

Auch Ingwer soll zu den hilfreichen Lebensmitteln gegen Sodbrennen zählen. Diesen kann man pur kauen oder damit einen Tee zubereiten.

  • Senf

Ein Teelöffel Senf nach dem Essen ist ein weiteres bekanntes Hausmittel bei Sodbrennen. Wem es also nicht zu scharf ist, kann das auch gern ausprobieren.

  • Rohe Kartoffel

Ganz simpel und in jedem Haushalt zu finden: die Kartoffel. Man reibt sie roh, presst sie in einem Tuch (z.B. Mulltuch) aus und fängt den Saft auf. Die Flüssigkeit trinkt man dann schluckweise.

  • Stilles Wasser trinken

Ein Glas stilles Wasser, in kleinen Schlückchen getrunken, wirkt beruhigend auf die gereizte Speiseröhre und spült den hochgekommenen Magensaft wieder runter.
Grundsätzlich sollte man auf Getränke mit Kohlensäure verzichten, da diese das Sodbrennen oft begünstigen. Besonders süße Getränke sind ebenso nicht empfehlenswert.

  • Tee

Kamillentee, Kümmeltee, Fencheltee – diese Tees können sich wohltuend auf den Magen auswirken. Pfefferminztee sollte man eher meiden, da dieser die Schleimhäute reizen kann.

  • Bequeme Kleidung

Kleidung, die nicht spannt, ist in der Schwangerschaft sowieso schon das A & O. Nichts ist schlimmer, als wenn es irgendwo drückt und zwackt! Das ist auch im Hinblick auf Sodbrennen sehr sinnvoll, denn ein zu enger Bund kann auf den Magen drücken. Daher lieber rechtzeitig auf Umstandskleidung wechseln!

  • Oberkörper höher legen

Nichts ist unangenehmer als mit Sodbrennen einschlafen zu müssen – klappt nämlich auch eher schlecht als recht. Am besten liegt man mit dem Oberkörper leicht erhöht und wenn möglich (mit großem Bauch hat man ja eh schon Mühe, eine bequeme Position zu finden), legt man sich auf die linke Seite. Auf diese Weise liegt der Mageneingang höher als die Magenhöhlung und die Magensäure tritt nicht so leicht in die Speiseröhre hoch.

  • Akupressur

Bei der Akupressur werden bestimmte Akupressurpunkte massiert und dadurch sogenannte Energieblockaden gelöst. Dies soll das Sodbrennen lindern.

  • Stress meiden

So ein einfacher Tipp und doch so wichtig, gerade in der Schwangerschaft! Als (Hoch)Schwangere sollte man es sowieso ruhig und entspannt angehen lassen und keinen Stress an sich ranlassen. Daher einfach mal einen Gang zurückschalten und diese besondere Zeit genießen. Vielleicht mit Yoga oder einem guten Buch?

Sodbrennen Schwanger

Hilfsmittel aus der Apotheke in der Schwangerschaft

Schwangerschaft und Medikamente gehen oft nicht gerade Hand in Hand. Zumindest gehöre ich zu denen, die sich wirklich doppelt und dreifach überlegen, ob sie auf Hilfsmittel aus der Apotheke in der Schwangerschaft und Stillzeit zurückgreifen. Sodbrennen war in beiden meiner Schwangerschaften tatsächlich das einzige Übel, wogegen ich letzten Endes doch auf Mittel aus der Apotheke umgestiegen bin. Und das nur, weil zum einen nichts mehr geholfen hat (sehr schlechter Schlaf dadurch) und zum anderen ich bei diesen Mitteln absolut davon überzeugt war, dass ich meinem Baby nicht schade. In der richtigen Dosierung können nämlich auch rezeptfreie Helferlein vom Apotheker bei Sodbrennen Abhilfe schaffen, wobei der Bauchzwerg davon überhaupt nichts mitbekommt – bestenfalls aber eine entspanntere Mama hat, die endlich beschwerdefrei is(s)t. Mittel der Wahl war für mich Gaviscon Dual Suspension*, welche zur Einnahme in der Schwangerschaft (und Stillzeit) geeignet ist. Ich fand den Pfefferminzgeschmack angenehm kühlend und der Magen beruhigte sich schnell. Am besten man lässt sich aber individuell von seinem Frauenarzt, Hebamme und/oder Apotheker beraten.

Habt ihr noch Anregungen oder andere Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft? Teilt sie gerne in den Kommentaren!

Eure Alina

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7 Kommentare

  1. Zuckerverzicht war hier das Mittel zur Wahl. Da ich in der letzten Schwangerschaft auf Zucker verzichten musste wegen Diabetes, war eine angenehme Begleiterscheinung das das Sodbrennen weg war. Ein weiterer Tipp ist übrigens ein Löffel Senf.

    LG aus Norwegen
    Ina

    Antworten
    • Liebe Ina,
      ich konnte mich tatsächlich furchtbar schwer zusammenreissen und auf Zucker verzichten. Wobei es mir auch deutlich besser ging, wenn ich es mal reduziert hab! 🙂
      Das mit dem Senf ist ja auch super.

      Liebe Grüße
      Alina

  2. Das mit dem Zucker stimmt nicht immer. Ich verzichte seit 5 Wochen auf jeglichen Industriezucker und fast immer auch auf Zuckerersatz außer frisches Obst. Und das Sodbrennen ist trotzdem oft die Hölle auf Erden.
    Mir hat Heilerde noch am Besten geholfen.
    Viele Grüße
    Micha

    Antworten
    • Hallo Micha,
      natürlich ist es sehr individuell und die Tipps helfen nicht bei jedem gleich. Da muss man sich schon durchprobieren :-).
      Alles Liebe,
      Alina

  3. Ein sehr schöner Blgbeitrag. Ich bin gerade in der 21.SSW. Noch habe ich kein Sodbrennen. Ich achte aber auch darauf, kleine Mahlzeiten zu essen. Deine Tipps werde ich gerne beherzigen.

    Liebe grüße,
    Annalena

    Antworten
  4. Ich bin auch in 21.SSW und kann wegen Diabetes keinen Zucker nehmen. Aber ich werde auf jeden Fall versuchen, Ihren Tipps zu folgen schwangere. Ich habe auch ein paar gute Tipps von ihnen

    Antworten
  5. Danke für die informationen 🙂
    Liebe Gruss Zehra

    Antworten

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